Präzise heißt nicht kurz

7. Mai 2019

Die Länge unseres Kommunikationswegs hängt von unserer Zielgruppe ab, die wir erreichen wollen. Deshalb heißt „präzise formulieren“ nicht automatisch „kurz und komprimiert formulieren“. Es geht darum, sich mit dem eigenen sprachlichen Niveau auf die Verständnisstufe derjenigen Leserschaft zu stellen, die wir von unserem Anliegen überzeugen und für die Akzeptanz oder gar Unterstützung unserer Sache gewinnen wollen.

1. Kommunikationsweg zwischen zwei Experten derselben Fachrichtung

Bei einem Schreiben, das sich an eine Fachkollegin richtet, weiß ich, dass sie dieselbe Sprache spricht wie ich. Ich […]  Weiterlesen >

Fachkompetenz vermitteln wir nicht durch Fachchinesisch

11. Februar 2019

In zahlreichen Seminaren der unterschiedlichsten beruflichen Kontexte begegne ich immer wieder Fachleuten die davon überzeugt sind, dass ihr Text in Ordnung ist, wenn die sachliche Darstellung stimmt.

Vorurteil 1: Die sachlich korrekte Darstellung hat in jedem Fall Priorität.

Viel wichtiger als die Akzeptanz durch den Leser ist Schreibenden in beruflichen Kontexten, dass sie den Sachverhalt, für den sie als Fachmann oder Fachfrau stehen, korrekt darstellen. Die Angst vor dem Verlust der fachlichen Anerkennung ist viel größer als die Angst vor dem Verlust […]  Weiterlesen >

Wozu Schreibforschung?

16. März 2016

Wozu Schreibforschung? ‒Wissenschaftliche Hintergründe und wegweisende Erkenntnisse einer jungen Forschungsrichtung

Die Situation in Deutschland heute

Als Schreibberaterin begegne ich regelmäßig zwei völlig konträren Vorurteilen über das Schreiben:

 Vorurteil 1):

„Schreiben kann doch jeder. Das lernt man in der Schule.“

Vorurteil 2):

„Beim Schreiben handelt es sich um eine geniale Gabe, die einem entweder in die Wiege gelegt ist oder eben nicht. Diese Fähigkeit kann man nicht lernen.“

Diese Vorurteile spiegeln die Situation einer Fähigkeit, die in Deutschland von jedem erwartet, aber nur selten professionell vermittelt wird.

Wer eine […]  Weiterlesen >